Statistik Berufsunfähigkeit – Ursachen & Gründe – Risiko nach Berufsgruppe Krankheiten

  • Berufsunfähigkeit ist eine in Deutschland stark unterschätzte Gefahr. Laut Statistik beträgt die Wahrscheinlichkeit 25% im Laufe des Arbeitslebens berufsunfähig zu werden
  • Jeder vierte Mensch ist im Bundesgebiet betroffen. Sehen Sie hier das statistische Risiko nach Ursachen & Gründe sowie nach Berufsgruppen sortiert:
  • Die häufigsten Ursachen und Gründe für Berufsunfähigkeit bei Krankheiten und Unfällen
  • Statistische Verteilung auf Berufsgruppen: Berufe mit höchstem und geringstem Risiko nach Erkrankungen sortiert
  • Erhebungen folgender Gesellschaften: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, Deutsche Rentenversicherung DRV, Gesellschaft Deutscher Versicherer GDV, Rating-Agentur Morgen & Morgen

Statistik: Wahrscheinlichkeit für Berufsunfähigkeit in Deutschland

Berufsunfähigkeit Statistik Wahrscheinlichkeit

Statistische Wahrscheinlichkeit für Berufsunfähigkeit in Deutschland

Wie aus der Infografik der GDV hervorgeht, steigt das Risiko berufsunfähig zu werden mit dem Alter. Männer weisen eine in jeder Altersstufe gleichbleibend höhere Wahrscheinlichkeit von 1% auf im Vergleich zu Frauen.

Aus der Grafik nicht ersichtlich: Im Durchschnitt werden Männer und Frauen im Alter von 47 Jahren berufs- oder erwerbsunfähig (erwerbsgemindert).

  • Durchschnitt der statistischen Wahrscheinlichkeit berufsunfähig zu werden ist im von Alter von 47 Jahren am höchsten
  • Durchschnitt Frauen bei 46 Jahren
  • Durchschnitt bei Männern bei 48 Jahren
  • Erwerbsminderung tritt im Durchschnittsalter von 52 Jahren ein. Die Erklärung liegt in den strengeren Voraussetzungen der DRV
  • Die Wahrscheinlichkeit bei Männern, nach einem Unfall berufsunfähig zu werden, ist drei Mal so hoch wie bei Frauen

Das Risiko bereits im Alter von 60 Jahren berufsunfähig zu werden liegt bei 16,1% bei Frauen und bei 17,3% bei Männern. Bis zum Alter von 65 Jahren steigt die Häufigkeit auf 28,2 Prozent bei Männern und auf 27,2 Prozent bei Frauen.

Ist ein Erwerbstätiger in Folge von Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage, seinen Beruf dauerhaft zu 50 Prozent auszuüben, gilt er als berufsunfähig im Sinne der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und erhält die Berufsunfähigkeitsrente. Nicht so in der gesetzlichen Rentenversicherung. Erwerbsminderungsrente erhält, wer jede Form von Erwerbstätigkeit weniger als 6 bzw. 3 Studen pro Tag verrichten kann.

Junge Leute und Berufseinsteiger sollten sich nicht in Sicherheit wähnen. Die Berufsunfähigkeit macht vor dem jungen Alter nicht Halt. Aufgrund von chronischen Erkrankungen oder in Folge von Unfällen können auch Schüler, Auszubildende und Studenten von Berufsunfähigkeit betroffen werden.

Häufigste Ursachen und Gründe für Berufsunfähigkeit

Gründe Ursache Berufsunfähigkeit

Statistik Häufigste Ursachen und Gründe die zu Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit führen

In den Statistiken von GDV, Statistisches Bundesamt Wiesbaden, Deutsche Rentenversicherung (DRV), und Morgen & Morgen weisen folgende Ursachen und Gründe die höchste Wahrscheinlichkeit zu Berufsunfähigkeit zu führen:

  1. Nervenerkrankungen 32%
  2. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates 24%
  3. Krebs und weitere bösartige Tumorerkrankungen 15%
  4. Erkrankungen am Herz- und Gefäßsystem 7%
  5. Unfall im Haushalt, Hobby, Sport- und Freieztaktivität, Arbeitsunfall 9%
  6. Sonstige Krankheiten 15%

Unfälle führen in 9% der Fälle bei Erwerbstätigen zu Berufsunfähigkeit. Dabei ist das Risiko, durch einen Unfall im Haushalt berufsunfähig zu werden am höchsten. Gefolgt von Unfällen im Hobby, SportFreizeitaktivitäten und bei der Arbeit.

Gehören Sie zu einem der vier Betroffenen in der BU-Statistik, sind Sie nicht ausreichend abgesichert. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht nicht aus. Nur eine private BU-Versicherung schließt Ihre Versorgungslücke. Lesen Sie hier, warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist

Häufigste Krankheiten, die zu Berufsunfähigkeit führen:

Krankheiten die am häufigsten zu Berufsunfähigkeit führen

Schauen wir uns die obigen Krankheitskategorien genauer an. Welche konkreten Krankheitsbilder und Diagnosen führen am häufigsten zu Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit?:

  1. Nervenerkrankungen und Psychosomatische und Psychische Probleme wie Depressionen, Angststörungen und Burnout, Neurasthenie, Chronisches Erschöpfungssyndrom (CES / CFS / CMS )
  2. Rückenschmerzen in Folge von Bandscheibenvorfall (HWS LWS), Osteochondrose, Spondylarthrose, Skoliose
  3. Arthrose: Gelenkarthrose an Finger, Hand, Schulter, Knie, Sprunggelenk und Hüfte, Rhizarthrose
  4. Rheuma
  5. Asthma, COPD, chronische Bronchitis ( Berufsunfähigkeitsversicherung Raucher )
  6. Multiple Sklerose
  7. Kopfschmerzen wie Migräne, Clusterkopfschmerzen
  8. Jetzt Informieren: Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen

Berufsunfähig durch Psychische Probleme Depression Burnout

Anhand dieser Auflistung wird deutlich, dass es nicht mehr nur die Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Bandscheibenvorfall sind, die zu einer Berufsunfähigkeit führen. Psychische Probleme führen die Statistik im Bereich der Nervenerkrankungen an.

Als Ursachen einer Berufsunfähigkeit kommen immer häufiger Depressionen und Burnout vor. Die Wahrscheinlichkeit ist hier auf alle Berufsfelder gleichermaßen verteilt. Auch Beschäftigte in vermeintlich „risikoarmen“ Berufen müssen also damit rechnen, berufsunfähig zu werden.

Einordnung von Berufen in Risikogruppen 1 bis 5

Für die versicherungsmathematische Kalkulation gruppieren die BU Versicherungen jeden Versicherungsnehmer in sogenannte Berufsgruppen oder Risikogruppen. Je nach Anbieter werden diese in Buchstaben A bis F oder in Zahlen von 1 bis 5 dargestellt. Mittlerweile nehmen BU Versicherer auch Abstufungen innerhalb einer Gefahrenklasse vor, wie z.B. 1++ oder B+

Dabei bedeutet die Eingruppierung in die Risikoklasse 1 oder A ein sehr geringes Risiko. Mit steigender Zahl oder Buchstaben wird die Gefahr höher eingeschätzt. Damit steigen auch die zu zahlenden Beiträge für die BUV.

Eine günstige Einordnung in die richtige Berufsgruppe bzw. Risikogruppe bedeutet niedrige Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung. Erfahren Sie hier, welche Ihre Berufsgruppe ist und wie hoch Ihr Risiko ist: Berufsunfähigkeitsversicherung Berufsgruppen

Berufe mit höchster Gefahr für Berufsunfähigkeit

In jedem Beruf besteht somit das Risiko, berufsunfähig zu werden. Einige Berufe jedoch sind deutlich risikoreicher als andere, denn statistisch gesehen werden hier häufiger Renten wegen Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit ausgezahlt.
Diese Berufe sind besonders betroffen:

  • Dachdecker, Maurer
  • Krankenpfleger, Altenpfleger, Krankenschwester
  • Schlachter, Metzger
  • Straßenbauarbeiter, Tiefbau, Hochbau, Bauarbeiter, Gerüstbauer
  • Schreiner, Tischler, Fensterbauer
  • Maler, Tapezierer, Bodenleger, Fliesenleger
  • Heizungsinstallateur
  • Erzieher, Kindergärtner, Sozialarbeiter
  • Lehrer, Sonderpädagogen
  • Polizeibeamte, Soldaten, Sicherheitsleute und Personenschützer (Security)
  • Piloten, Flugbegleiter, Stewardess
  • Kraftfahrer, Kuriere, Postboten, Paketzusteller
  • Koch, Bäcker, Konditor

Berufsunfähigkeit Risiko Handwerker

Betrachtet man diese Berufsunfähigkeits-Statistik, werden vor allem handwerkliche Berufe als sehr risikoreich angesehen. Bei Handwerkern wie Dachdeckern beispielsweise besteht ein bis zu 50% BU-Risiko, bei Maurern ist das Risiko für Berufsunfähigkeit mit 37 Prozent nur unwesentlich geringer.

Auch bei den Sozialarbeitern scheiden gut 36 Prozent der Erwerbstätigen vorzeitig aus dem Beruf aus. Neben körperlichen Erkrankungen spielen hier wohl vor alle die psychischen Belastungen eine große Rolle. Dabei können die Berufsunfähigkeits-Ursachen vielfältig sein.

Berufsgruppen im Arbeitsverhältnis:

  • Versicherungspflichtig Angestellte Arbeitnehmer
  • Angestellte im öffentlichen Dienst
  • Beamte, Beamtenanwärter
  • Selbstständige, Unternehmer
  • Freiberufler, Angehörige der freien Berufe
  • Studenten, Auszubildende, Schüler

Durchschnittliche Dauer der Berufsunfähigkeit

Eine Berufsunfähigkeit dauert im Durchschnitt drei Jahre. Darunter fallen kurze Phasen von 6 bis 12 Monaten ebenso auf wie langfristige Ausfälle der Arbeitskraft weit über drei Jahre hinaus.

Bei schweren Unfällen mit Invalidität als Folge dauert die Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit bis in das Renteneintrittsalter und hinaus an. Ebenso bei schweren Erkrankungen wie Krebs und anderen teils unheilbaren Krankheiten.

  • Arbeitsunfähigkeit weist eine geringere Dauer als die BU auf. Bei der Arbeitsunfähigkeit wird davon ausgegangen, dass die Erwerbstätigkeit in vorhersehbarer zeit wieder aufgenommen werden kann. Feststellung durch ärztliche Untersuchung und Attest durch „Gelber Schein“
  • Erwerbsminderung setzt die Unfähigkeit voraus, eine beliebige Erwerbstätigkeit weniger als 6 Stunden pro Tag (teilweise Erwerbsminderung) oder weniger als 3 Stunden pro Tag (volle Erwerbsminderung) ausüben zu können
Berufstätige sollten sich angemessen absichern. Als Existensschutz ist die BU-Versicherung eine sinnvolle Maßnahme gegen die Folgen von verdienstausfall. Hier zum Berufsunfähigkeitsversicherung Vergleich mit Testberichten, Meinungen und Empfehlungen der Experten von Stiftung Warentest

Interessante Statistiken zur Berufsunfähigkeit

Hier einige ausgewählte Statistiken mit interessanten Aussagen. Zusammengetragen aus dem aktuellen Bestand folgender Erhebungen:

  • Statistisches Bundesamt Wiesbaden statista.de
  • Gesellschaft Deutscher Versicherer GDV
  • Deutsche Rentenversicherung DRV
  • Rating-Agentur Morgen & Morgen
Statistische Bundesamt Wiesbaden statista.de
→ 134.250 Euro durchschnittliche Versicherungssumme in der Berufsunfähigkeitsversicherung
→ 57% aller Beschäftigten haben eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgescchlossen
→ Mit 52% sind Gerüstbauer am stärksten gefährdeten erwerbsgemindert zu werden
→ Mit 3,6% weisen Physiker die geringste Wahrscheinlichkeit der Gefährdung auf
→ 27% aller ehemals Berufstätigen im Alter zwischen 56 und 60 Jahren sind berufsunfähig
→ 877.198 gemeldete Arbeitsunfälle in Deutschland im Jahr (Basis 1986-2018)

Wieviel Einkommen erzielen Erwerbstätige im gesamten Leben?

Eine interessante Statistik über die Höhe des Verdienstes bei Akademikern, Handwerkern und Aushilfsarbeitern während des gesamten Lebens (Lebensverdienst).

Universitäts- und Hochschulabsolventen haben als Berufseinsteiger die höchsten Einstiegsgehälter. Eine hohe Spezialisierung lohnt sich. Akademiker gehören durchweg zu den besten Verdienern. Entsprechend tief können Sie bei Berufsunfähigkeit fallen. Entsprechen wichtig ist die Berufsufähigkeitsversicherung für Akademiker.

  • je nach Qualifikation und Ausbildung – Akademiker verdienen am meisten
  • je nach Beruf, Branche und Größe des Arbeitgebers
  • Hier die kompletten Daten ( Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung iab.de ) als PDF zum Download
  • Gehalt nach Qualifikation

Was ist die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit?

Erkrankungen des Nervensystems und darunter psychische Krankheiten wie Depressionen und Burnout sind die häufigsten Ursachen berufsunfähig zu werden. Gut 30% aller Fälle von Berufsunfähigkeit sind auf diesen Grund zurückzuführen. Danach folgen anerkannte Krankheiten wie Rheuma, Arthrose, Sklerose, Rückenbeschwerden nach Bandscheibenvorfall etc.

Wie hoch ist die statistische Wahrscheinlichkeit für Berufsunfähigkeit?

In Deutschland beträgt die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Erwerbslebens berufsunfähig zu werden etwa 25 Prozent. Jeder vierte Berufstätige ist betroffen. Statistisch sind Frauen und Männer in nahezu gleichem Ausmaß betroffen

Wie lange dauert eine Berufsunfähigkeit im Durchschnitt?

Im Durchschnitt beträgt die Dauer der ärztlich attestierten Berufsunfähigkeit 3 Jahre. Sie dauert mindestens 6 Monate und im schlimmsten Fall hält sie ein Leben lang an. Frauen sind statistisch zwei Jahre früher betroffen als Männer.

Bei welchen Berufen besteht das höchste Risiko für Berufsunfähigkeit?

Laut dem Statistischen Bundesamt Wiesbaden tragen Gerüstbauer das höchste Risiko berufsunfähig zu werden. Generell ist die Wahrscheinlichkeit bei schweren körperlichen Arbeiten von Handwerkern am höchsten. Dazu gehören Straßenbauarbeiter, Dachdecker, Schreiner etc.