Berufsgruppen bei Berufsunfähigkeitsversicherung Eingruppierung in Risikogruppen

  • Je nach Eingruppierung in eine Berufsgruppe nimmt die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) eine Risikoeinschätzung vor und kalkuliert auf dieser Grundlage die BU Beiträge
  • Verschiedene Berufe werden in Risikogruppen eingeteilt: Je höher die Risikoklasse, desto höher die Kosten für die BU Versicherung.
  • Gemäß Ihrem Berufsunfähigkeitsrisiko werden Sie in eine der Berufsgruppen bzw. Risikogruppen eingeordnet. Je nach BU Versicherer in Risikogruppe 1 bis 5 oder A bis F. Nicht versicherbare Risiken unterliegen der Ausschlussklausel.
  • Das Risiko steigt mit zunehmender körperlicher Arbeit bzw. mit zunehmender psychischer Belastung am Arbeitsplatz.
  • Als Raucher müssen Sie mit einem Risikozuschlag und damit höheren Kosten rechnen
  • Sehen Sie hier eine Liste aller Berufsgruppen und Risikogruppen in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Wie Sie Ihre Risikogruppe finden, auch wenn Ihr Beruf nicht dabei ist oder Sie 2 bis 3 Berufe gleichzeitig ausüben.
  • Auch gefährliche Hobbys und Freizeitaktivitäten mit hohem Berufsunfähigkeitsrisiko werden in die Bewertung und Beitragskalkulation einbezogen

Berufsunfähigkeitsversicherung nach Berufsgruppen

Tabelle mit den 5 Gefahrenklassen und Beispielen für die Eingruppierung der Berufe in der BU Versicherung:

Eingruppierung BerufsgruppeArt der Tätigkeit & RisikoBerufe
Risikogruppe 1 oder A ohne Risikozuschlagkeine körperliche Tätigkeit, sehr geringe BelastungKaufleute in Bank, Versicherung, Handel, Apotheker, Rechtsanwalt, Steuerberater, Programmierer
Risikogruppe 2 oder B kein bis geringer Risikozuschlagleichte körperliche Arbeit wie Bürojob, LaborChemiker, Physiker, Zahntechniker, Labormediziner, Büroangestellte, Angestellte in der Verwaltung
Risikogruppe 3 oder C mit Risikozuschlagüberwiegend körperliche ArbeitPflegeberufe wie Krankenpfleger, Altenpfleger, Krankenschwester, Physiotherapeuten, Erzieher, Kindergärtner
Risikogruppe 4 oder D hohe Risikozuschlägeüberwiegend körperliche Tätigkeit mit RisikoBauarbeiter wie Straßenbauarbeiter, Gerüstbauer, Monteur / Handwerker wie Schreiner, Tischler, Zimmermann, Fensterbauer, Heizungsinstallateur, Dachdecker
Risikogruppe 5 oder E nicht versicherbar gesundheits- und lebensgefährliche Arbeit / HobbysProfisportler, gefährliche Freizeitaktivitäten wie Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen, Extrembergsport, Kampfsport, Tieftauchen, Höhlentauchen
Welche Berufsgruppe habe ich und in welche Risikogruppe werde ich eingestuft? Von der richtigen Einstufung hängt die Höhe der BU-Kosten ab. Sehen Sie hier die besten BU Tarife im Vergleich und fordern Sie individuelle Beratung an: Berufsunfähigkeitsversicherung Test
Die privaten Berufsunfähigkeitsversicherer ordnen die Berufsungruppen je nach Risiko der Tätigkeit in Risikogruppen ein. Je nach Eingruppierung werden entweder Risikozuschläge, Ausschlüsse von Krankheiten oder Ursachen vereinbart. In der höchsten Gefahrengruppe wird der Antrag zur Aufnahme abgelehnt.

BU Risikogruppen nach Grad der Qualifizierung im Beruf

Eingruppierung RisikogruppeGrad der QualifikationBerufe
Berufsgruppe AAkademische Berufe mit hohem Grad an Qualifizierung und sehr niedrigem BU RisikoRechtsanwälte, Notare, Ärzte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Bilanzbuchhalter, Schulrektor, Dekan
Berufsgruppe BKaufmännische Berufe mit administrativer Arbeit und geringer körperlicher Belastung mit geringem BU RisikoFinanzberater, Bankkaufmann, Geschäftsführer, Versicherungsmakler
Berufsgruppe CAkademischer Grad oder hoher Ausbildungsstand mit geringer körperlicher Arbeit und mäßigem BU RisikoLehrer, Heilpraktiker, Psychologen und Psychotherapeuten
Berufsgruppe DHandwerkliche Berufe mit hoher körperlicher Intensität bei erhöhtem BU RisikoTischler, Schlosser, Bauarbeiter, Dachdecker, Maurer und andere Handwerker
Berufsgruppe Eüberdurchschnittliche Risiken durch hohes GefahrenpotentialLeistungssportler, Kampfsportler, Sprengmeister
Unabhängig von der Berufsgruppe oder der Risikoklasse ist der Abschluss einer BU Versicherung wichtig. Sehen Sie hier, weshalb auch nach Meinung der Verbraucherzentrale eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist

Um die individuellen Risiken beim Abschluss einer BU Versicherung zu berücksichtigen, wird jeder Versicherungsnehmer in eine bestimmte Risikoklasse eingestuft. In der Risikogruppe 1 besteht geringes Risiko, berufsunfähig zu werden.

Unabhängig von der Eingruppierung in die Berufsgruppe und Risikogruppe erfolgt eine Gesundheitsprüfung mittels Gesundheitsfragen. Auch das wird in die Risikoeinschätzung einbezogen: Berufsunfähigkeitsversicherung Gesundheitsprüfung

In der Berufsgruppe 2, der Programmierer, Bank- und Bürokaufleute eingruppiert sind, gibt es ein normales BU-Risiko. Bei den Berufsgruppen 3 und 4 hingegen ist das Risiko entsprechend höher. Abhängig hiervon werden die Beiträge für die Versicherung berechnet, wobei bei höheren Risiken auch die Beiträge steigen.

Berufsgruppen nach Status des Anstellungsverhältnisses

Neben dem Alter und dem Gesundheitszustand spielen auch der Beruf und die Hobby bei der Berechnung der Beiträge ein Rolle. Sehen Sie hier, wie die Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten kalkuliert werden.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung deckt alle Berufsgruppen sowie Schüler, Studenten und Hausfrauen ab. Je nach Berufsklasse unterscheiden sich Beitragshöhe und allgemeine Konditionen der Police. Bei besonders risikoreichen Jobs gelten mitunter Sonderklauseln und Ausschlussklauseln.

Angehende Beamte und Beamte auf Lebenszeit müssen eine Dienstunfähigkeitsklausel in ihren BU-Vertrag einschließen. Mehr dazu auf Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte

  • akademische Berufe mit überwiegend geistiger Arbeit und keiner körperlichen Belastung wie z.B. Geisteswissenschaftler
  • akademische Berufe mit geringer körperlicher Arbeit
  • Ausbildungsberufe mit geringer körperlicher Anstrengung
  • Handwerkliche Berufe mit überdurchschnittlich hoher körperliche Belastung
  • gefährliche Tätigkeiten im Beruf wie Leistungssportler und professionelle Kampfsportler

Gefährliche Hobbys und Freizeitaktivitäten mit Risikozuschlag

Hobby Freizeitaktivität SportartBU Risikozuschlag oder Ablehnung
Bergsteigen Wandern bis 4000m Höheje nach Versicherer Annahme ohne Aufschlag über Risikoaufschlag 10% bis hin zur Ablehnung
Bergsteigen Wandern über 4000m Höheerhöhter Risikozuschlag 25% oder Ablehnung
Kampfsportje nach BU Versicherer Risikoaufschlag, Ausschluss oder Ablehnung
Tauchsport über 60 Meter Tiefeje nach BU Versicherer Risikoaufschlag, Ausschlussklausel oder Ablehnung
Reitsport wie Galopp oder Jagdrennenje nach BU Versicherer Risikoaufschlag, Ausschluss oder Ablehnung
Bouldern & Indoor Kletternkein bis kleiner Risikozuschlag
Skifahrennormales Skifahren auf ausgewiesenen Pisten ohne Wettbewerbscharakter ohne Risikozuschlag
MountainbikenBeim Downhill und Freeride Risikozuschlag 25%, Wettbewerb 50%

Neben der zugeordneten Berufsgruppe und der ermittelten Risikogruppe spielen Hobby und Freizeit eine große Rolle. Besonders gefährliche Hobbys und Freizeitaktivitäten werden mit einem Risikozuschlag belegt.

Einige Extremsportarten werden sogar nicht versichert. Entweder wird der Antrag auf die Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt oder eine Ausschlussklausel vereinbart.

BU: Berufe werden in Risikogruppen eingeteilt

Die einzelnen Berufsgruppen bergen jeweils unterschiedliche Risiken und Vorzüge, die es zu berücksichtigen gilt. Zum Beispiel hängt die Beitragshöhe davon ab, welchem Risiko der Versicherungsnehmer ausgesetzt ist.

Je höher die Gefahr für schwere Erkrankungen oder Unfälle, desto wahrscheinlicher kommt es zum Versicherungsfall. Der Versicherer teilt Berufe deshalb in vier Kategorien mit steigendem Risiko ein:

  1. geringes BU-Risiko: Akademiker, Apotheker, Architekten und andere „Kopf-Arbeiter“ sind wenigen Gefahren und keinem übermäßigen Stress ausgesetzt.
  2. normales BU-Risiko: Verkäufer, Kaufleute, Sekretärinnen und andere Jobs in der Verwaltung bergen ein normales Risiko, da die berufliche Tätigkeit ein gewisses Risiko für Unfälle und stressbedingte Erkrankungen birgt.
  3. erhöhtes BU-Risiko: Industriemechaniker und Gastwirte sind einem körperlichen Risiko ausgesetzt, während Arzthelfer durch die Ansteckungsgefahr ein erhöhtes Risiko für ernste Erkrankungen haben
  4.  hohes BU-Risiko: Maurer, Betonbauer und andere Handwerker fallen unter diese Kategorie, da aufgrund des Berufsbildes ein höheres Risiko von Unfällen und krankheitsbedingten Ausfällen besteht.

Die Kosten steigen mit der Risikogruppe. Viele Versicherer lehnen Versicherungsnehmer mit einem sehr hohen Risiko generell ab oder verlangen höhere Beiträge.

Berufe mit hoher und niedriger BU Wahrscheinlichkeit

Arbeitnehmer in riskanten Berufen setzen sich vielen potenziellen Gefahren aus. Das Risiko für eine Berufsunfähigkeit ist dementsprechend höher. Die Kosten für die Berufsunfähigkeitsversicherung nehmen mit steigendem BU Wahrscheinlichkeit zu, wobei einige Berufe von den Versicherern als besonders gefährdet eingestuft werden.

Zu den gefährlichsten Berufen gehören demnach handwerkliche Berufe ( siehe Berufsunfähigkeitsversicherung für Handwerker ) wie Gerüstbauer, Dachdecker oder Pflasterer. Auch Bäcker, Maurer, Stauer und Verputzer sind höheren Risiken ausgesetzt und zahlen dementsprechend mehr.

Berufe mit höchstem Berufsunfähigkeitsrisiko

Berufe mit geringster Wahrscheinlichkeit für Berufsunfähigkeit

BU Berufsgruppen Risikogruppen

Eingruppierung der Berufe in der Berufsunfähigkeitsversicherung nach Risikogruppen

BU Eingruppierung in Risikoklasse für Schüler und Studenten

Angehende Ärzte, die sich bereits im Studium versichern, sollten sicherstellen, dass in der Police die Tätigkeit als Arzt versichert ist, damit sie im Falle einer Erkrankung alle Leistungen erhalten.

Ist der angestrebte Beruf nicht mitversichert, kann der Versicherer unter Umständen auf andere Berufe verweisen, die noch ausgeübt werden können.

Ein Gehirnchirurg ist beispielsweise dann schon erwerbsunfähig, wenn er sich eine schwere Verletzung an der Hand zuzieht. Andere Berufe kann er mit dieser Verletzung jedoch noch ausüben. Deshalb müssen die Spezifikationen für die Versicherung genau festgelegt werden.

Die Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung können zwischen Studium und Beruf flexibel angepasst werden. So sind Studierende im Studium, wo eine geringere Rente oft genügt, ebenso gut abgesichert wie nach dem Studium.

Kosten Berufsunfähigkeitsversicherung nach Berufsgruppe

Die unterschiedlichen Berufsgruppen bergen unterschiedliche Risiken – und danach richten sich auch die Beiträge. In einem günstigen Tarif sind Personen schon unter 30 Euro abgesichert und erhalten eine Rente von 1.000 Euro. Kostspieligere Versicherungen wie „Die Bayerische BU Protect Komfort“ bieten für wenige Euro mehr zusätzliche Leistungen.

Viele Versicherer bieten inzwischen auch Versicherungen für Hausfrauen und Hausmänner an. Die Versicherungsbeiträge richten sich nach den individuellen Risiken, die von der Anzahl der Kinder im Haushalt, der übrigen Dauer der Haushälter-Tätigkeit und anderen Faktoren abhängen. Üblich sind monatliche Renten von maximal 1.000 Euro im Monat. Individuelle Vereinbarungen sind je nach Versicherung ebenfalls möglich.

Der aktuelle Beruf ist versichert

In der Berufsunfähigkeitsversicherung ist in der Regel der aktuell ausgeübte Beruf versichert. Wechselt der Versicherungsnehmer in einen Job mit einem geringeren Risiko, zahlt er zunächst die bisherigen Beiträge weiter.

Umgekehrt können beim Wechsel in risikoreichere Berufe höhere Kosten anfallen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Lehrer nebenberuflich als Reiseführer tätig ist und diesen Beruf absichern möchte.

Für einige Berufsunfähigkeitsversicherungen gelten Sonderregelungen. So sind Versicherungsnehmer in bestimmten Policen für 24 Monate an ihren erstmalig versicherten Beruf gebunden.

Anzeigepflicht: Berufsgruppe Risikogruppe nach Berufswechsel?

Haben sie in der Zwischenzeit den Job gewechselt und werden im neuen Beruf berufsunfähig, muss zunächst geprüft werden, ob die frühere Tätigkeit noch ausgeübt werden kann. Ist das der Fall, kann die Versicherung die Beitragszahlung verweigern und den Versicherungsnehmer stattdessen auf seinen alten Beruf verweisen. Siehe abstrakte Verweisung in der Verweisungsklausel.

Haben Sie bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen und streben einen Berufswechsel an, müssen Sie den neuen Job bei Ihrer Versicherung anzeigen. Hier kommt die Nachversicherungsgarantie ins Spiel. Diese räumt Ihnen das Recht ein, nach dem BU-Abschluss Vertragsänderungen ohne Beitragsanpassungen durchzuführen.

Jeder Jobwechsel muss beim BU-Versicherer angegeben und gemeldet werden (Anzeigepflicht in der BUV). Verschweigen Sie den neuen Beruf, kann sich das negativ auf eine mögliche Auszahlung der Rente im Bedarfsfall auswirken.

Fragen & Antworten BU Berufsgruppe Risikogruppen FAQ

Welche Berufsgruppe bin ich?

Die Eingruppierung in eine Berufsgruppe bzw. eine Risikogruppe erfolgt anhand Ihres aktuell ausgeübten Berufes. Je nach höhe des BU-Risikos, gehören Sie in die Berufsgruppe A bis F bzw. in die Risikoklasse 1 bis 5. Sehen Sie hier eine Tabelle mit Beispielen

Sind BU Gefahrengruppen einheitlich?

Nein. Je nach Anbieter finden sich unterschiedliche Bezeichnungen für die Gefahrengruppen. Die Allianz, Alte Leipziger, Basler verwenden für ihre Risikogruppen Zahlen von 1 bis 5 oder Buschstaben von A bis F. Die BU-Wahrscheinlichkeit und damit die BU-Kosten steigen mit ansteigenden Buschstaben bzw. Zahlen

Bei welchen Berufsgruppen verlangt die BU-Versicherung Risikozuschlag?

Bei besonders gefährlichen Jobs mit einer hohen Wahrscheinlichkeit der Berufsunfähigkeit berechnen Versicherer einen Risikozuschlag. In den Risikoklassen 1 und 2 bzw. A und B fallen keine Mehrkosten an. In den höheren Risikogruppen können je nach Einstufung Beitragszuschläge wie folgt verlangt werden.

Ändert sich meine BU Berufsgruppe bei Berufswechsel

Ein Wechsel des Berufs muss der Berufsunfähigkeitsversicherung angezeigt werden. Da ein Jobwechsel eine andere Einstufung der Risikogruppe bedeuten kann, sind Sie zu dieser Anzeige bei Ihrem BU-Versicherer verpflichtet. Bleiben Sie weiter in Ihrer Berufsgruppe, ändert sich der Vertrag nicht.